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Kategorie (die, -, -n), lat. categoria < griech. kategoria „Grundaussage“.

 

K. sind jene Konzepte, die keinen Oberbegriff mehr zulassen.

 

K.– Grundbegriff: Art, Typ, Grundaussage über Seiendes bzw. über Gegenstände; in diesem Sinn, und noch ungetrennt vom Sprachlichen, in der Kategorienlehre des Aristoteles, der zehn Kategorien aufzählt (Substanz, Quantität, Qualität, Relation, Ort, Zeit, Tätigkeit, Leiden, Lage, Haben).

 

Bei Kant sind K. elementare Unterscheidungen, die wir brauchen, um die Welt der Objekte zu beschreiben: Vordergrund/Hintergrund, unten/oben usw.

 

K.: Abstraktionsklasse in der linguistischen Beschreibung, je nach Forschungsstand und Beschreibungsbereich unterschiedlich in Art, Umfang und Zahl.

 

Ø       K., grammatische ( auch morphologische ): Grundeigenschaft von Wortklassen, bestimmte grammatische Formen zu bilden, z. B. K. des Kasus, Genus, Numerus, Tempus, der Person, des Aspekts usw.

Ø       K., syntaktische: 1. grammatische K., deren Wahl syntaktisch bestimmt ist (z.B. Kasus der Substantive, Kasus, Genus, Numerus der Adjektive im Deutschen); den nicht-syntaktischen grammatischen Kategorien, deren Wahl nicht durch den syntaktischen Zusammenhang bestimmt wird (z.B. Genus und Numerus der Substantive, Aspekt der Verben) gegenübergestellt. 2. durch Verzweigungsregeln ersetzbares Kategoriensymbol, z.B. NP = Nominalphrase, VP = Verbalphrase), den lexikalischen od. terminalen Kategorien gegenübergestellt, die nicht mehr durch Verzweigungsregeln ersetzt werden (z.B. N = Substantiv, V = Verb usw.)

Ø       K., verdeckte (Kasusgrammatik): semantisch relevante syntaktische Eigenschaften, die in bestimmten Sprachen nicht formal ausgedrückt werden, wie z.B. affiziertes Objekt (John beschädigte den Tisch) und effiziertes Objekt (John stellte den Tisch her), die sich in unterschiedlichem syntaktischen Verhalten äußern. Die Annahme von verdeckten Kategorien stützt die These, dass es eine Ebene gibt, auf der alle Sprachen im wesentlichen vergleichbar sind.

 

Literatur:

-          Mayerthaler, W.; Fliedl, G.; Winkler, Ch.: „Lexikon der Natürlichkeitstheoretischen Syntax und Morphosyntax“, Tübingen, 1998, S. 168-169

-          Conrad, Rudi [Hrsg.]: Lexikon sprachwissenschaftlicher Termini, 1. Aufl., Leipzig 1985, S. 112-113

-          http://www.hyperkommunikation.ch/lexikon/kategorie.htm

 

Autorin:

Olena Shpytal

 

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